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FFR 372

Graf Oszillo

Graf Oszillo von Kathodenstrahl sen.

Graf Oszillo von Digital jun.

 

Das Märchen von der schönen Elektrolyse

und dem braven Grafen Oszillo.

   Vor vielen Jahren lebte im Lande Physikalien die schöne Königstochter Elektrolyse. Seit ihrer Jugend war sie dem Graphen Oszillo von Kathodenstrahl zugetan.

Aber Graf Oszillo hatte einen Widersacher, den Grafen Tele aus dem Geschlecht der Photografen, der selber ein Auge auf Elektrolyse geworfen hatte. Eines Tages wurde Graf Oszillo während der Jagd am Ausgang eines Wellentales von Teles Knechten überfallen und auf eine ferne Druckfortpflanzung entführt.

Oszillos treuer Knappe, Wolfram Draht, wurde mit einem Wagnerschen Hammer niedergeschlagen, obwohl er aus allen galvanischen Batterien gefeuert hatte, Er erlitt     jedoch nur Verwundungen und wurde von seinen Kons-Tanten und Basen alsbald gesundgepflegt.

Sofort machte er sich mit seinem Pico-Farad auf, seinen Herrn zu suchen. Mit seinen übergroßen Transformatohr hörte er bald, wo sich sein Herr aufhielt.

Es war Eile geboten, denn morgen sollte Elektrolyse den Grafen Tele heiraten, den sie jedoch schon seit der ersten Amper-Sekunde verabscheute. Doch ihre Freundin Analyse hatte ihr dazu geraten, da sie schon das astronomische Alter von 20 Lichtjahren hatte. So wurden bald die Stadt und das Schloß festlich geschmückt. Die sechs Tore Isola-Tor, Genera-Tor, Transforma-Tor, Vek-Tor, Kondensa-Tor und Detek-Tor wurden mit Zündkerzen hell erleuchtet.

Graf Oszillo und Wolfram Draht bereiteten inzwischen ihre Flucht vor. Sie rösteten sich einige Atomkerne und Cosi-Nüsse auf einer Robert-Koch-Platte, zogen sich feste Polschuhe und warme Windhosen an, und als die Temperat-Uhr Mitternacht zeigte, schnürten sie ihre Strahlenbündel und verließen das Haus unbemerkt durch die Ionenfalle. Der Wächter hatte nichts bemerkt, da er gerade einen ellyptischen Anfall gehabt hatte. Die Türschlösser öffneten sie mit Niel’s Bohr-Maschine und jagten dann über die Magnetfelder, am Kathoden-Fleck vorbei durch das Kilo-Watt.

Schon bald näherten sie sich dem Wechselstrom, der sich in großen Sinuskurven dahinschlängelte. Dort rasteten sie, tränkten ihre Pferde mit Kristallwasser aus einer Lichtquelle und badeten ihre müden Glieder, bis sie wieder ihre Hessische Normalform erreicht hatten. Dann ließen sie sich von einer Atmos-Fähre an das andere Ufer übersetzen. Die Flaschenzüge der Erdbahn donnerten am Kraftfluß vorbei.

Als die ersten Röntgen-Strahlen zwischen den Elektronen-Wolken hervorbrachen und die ersten Tur-Bienen summten, kamen die am Kondensa-Tor an. Sie versteckten sich zwischen den Wellenpaketen in einer Mischungslücke und kamen ungehindert in die Stadt.

Voller Wis-Mut drangen sie in das Schloß ein. Graf Tele, der in der Nacht in der Milli-Bar gezecht hatte, wurde mühelos überwältigt und dem Gleich-Richter übergeben, der ihn nach den Coulombschen Gesetzen verurteilte. Er ließ ihn mit einem Helm-Holz solange prügeln, bis er ultraviolett war.

Elektrolyse fühlte ihr Mega-Herz kräftig schlagen, als Oszillo wieder bei ihr war. Nun begann eine fröhliche Hochzeit. Zuerst trug der Fern-Sprecher eine selbstverfaßte Tri-Ode vor. Dann wurde dem treuen Wolfram das große Koordinaten-Kreuz verliehen (das Faden-Kreuz hatte er schon !). Für das Volk wurde ein großes Laby-Rind am Spieß gebraten, und in dem riesigen Windkessel brodelte ein fettes Essen aus Konkav-Linsen und Tang-Enten. Es wurde mit Hilfe von Stimmgabeln und Spannungs-Messern verzehrt.

Zum Nachtisch wurden Lack-Mus und Re-Torten gereicht. Die Kapelle einigte sich auf einen richtigen New-Ton und spielte bis in die Früh’ frohe Loga-Rhythmen. Am nächsten Tag berichtete die hydraulische Presse über das Ereignis.

 

Ein technisches Märchen aus dem Internet

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