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FFR 372

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Meine UL-Fliegerei

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Der Pilot, sein Flieger und sein Verein.

TL96 Sting - Baujahr 2010 - Kennung: D-MGDW - Hersteller: TL Ultraleight - Hradec Kralove - Tschechische Republik - max. Reisegeschwindigkeit: 240 km/h - Kraftstoffverbrauch: 11 bis 15 l/h Super bleifrei - min. Geschwindigkeit: 63 km/h - Flugplatz: EDXG Melle-Grönegau.

 Mein Weg zur Fliegerei. In jungen Jahren, ich beherrschte soeben den aufrechten Gang, da träumte ich vom Fliegen. Ich hatte wohl Fliegerbakterien mit in die Wiege bekommen. Im Jahre 1968 bricht die Krankheit ein erstes mal aus und führte zum BZF2 (Beschränkt Gültiges Sprechfunkzeugnis II für den Flugfunkdienst). Damals war ich jung verheiratet und hatte einen einen Betrieb gegründet. In Folge von Geld- und Zeitmangel liess das Flugfieber aber bald nach.

Wie gesagt: Das Fieber liess nach, aber die Fliegervieren schlummerten latent weiter.

 40 Jahre später - seit 1980 gibt es die Ultraleichtfliegerei ! Die bezahlbare Fliegerei so wie ich mir sie vorstelle. Selber Oelwechsel machen, oder die Zündkerzen und Reifen wechseln usw. Alles in eigener Verantwortung selber machen. Inzwischen bin ich 68 Jahre alt -  da bricht die Krankheit erneut aus. Ich ging zu Fliegerarzt, bekam mein Medical und meldete mich in der Flugschule an.

 Zuerst machte ich die theoretische Ausbildung. Es gab einiges zu lernen: Technik - Navigation - Meteorologie - Menschliches Leistungsvermögen - Luftrecht - Sprechfunk - Umweltschutz - Pyrotechnik.

 Seit dem Fach Wetterkunde ist ein Regentag nichtmehr nur Sauwetter. Nein - ich erlebe jetzt den Durchzug einer Zyklone. Beginnend mit dem Aufzug von Cirren und endend mit der Rückseite, dem idealen Fotowetter. Es hat aber viel Freude gemacht und manches war noch von vor 40 Jahren da.

Die Theorieprüfung im Mai 2007 war ganz auf Zeitdruck und Stress angelegt. Dank gründlicher Arbeit hatte ich noch etwas Reserve.

 Jetzt begann ich mit der praktischen Ausbildung.  Inzwischen hatten sich die Reihen der Flugschüler auch schon gelichtet und ich meinte die letzte Hürde leicht nehmen zu können.

Doch weit gefehlt! -  Es war ein weiter Weg bis ich es konnte - zum Beispiel: Eine Ziellandung in unbekannter Umgebung. Bei der Prüfung in fremder Umgebung wird in 3000 ft mitten über dem Platz der Motor abgestellt.  Dann heisst es im motorlosen Flug die Maschine exakt an der Schwelle der Landebahn aufsetzen. Das ganze zweimal nacheinander und der Wind bläst auch noch - dieses und einiges mehr.

 Im Herbst 2007 hatte ich mich frei geflogen und machte allein und ohne GPS, nur mit Karte und Kompass meine ersten Überlandflüge. Jetzt kam wieder Freude auf. Es ging aufwärts, ich war in meinem Element.

 Am 17. Februar 2008 flog ich frohen Mutes und innerlich gefestigt zum Flughafen Kassel-Calden und bestand die Prüfung.

So sehe ich nun mein QTH von oben.

Eine Seitenwindlandung

Unsere D-MGDW befindet sich bei böigem Seitenwind mit 15° Landeklappen im Endteil.

Beachtet bitte den Küstlichen Horizont: Er ist stabil! Man kann also auch mit einem UL bei böigem Seitenwind landen.

Der Fahrtmesser zeigt noch 120 km/h. Es folgt das Setzten der Klappen auf 40° und weitere Reduzierung der Fahrt auf 100 km/h.

 Nach dem Abfangbogen schwebt die Maschine aus und setzt mit ca. 50 bis 60 km/h kurz hinter der Schwelle auf.

 Eine perfekte Landung. Es folgt die Maldung an den Tower, das Rollen zum Hangar und schliesslich das Stillsetzen des Triebwerkes.