FFR 372

Die Corona-Loop ist eine Magnetik-Loop für 10 bis 30MHz.

Im Winter 2019/20 hatte ich mich mit digitalen Betriebsarten befasst und meine Vorliebe für QRP und hochresonante Antennen wieder entdeckt.

So kam mir die Idee, eine Magnetik-Loop für die Bänder von 10 bis 30m zu bauen.

Andererseits hatte ich aber schon Pläne für die kommende Saison geschmiedet: Nach einer traumhaft schönen Caravantour ins Markgräfler Land sollte es mal wieder wie in alten Zeiten nach Ostfriesland gehen,

am besten auf die Krummehörn. Seeluft schnuppern und die endlose Weite geniessen. Und war natürlich auch alles Fliegerische geplant. Zum 10. Mal wollten wir wie jedes Jahr Anfang April zur AERO nach Friedrichshafen.

Diese Tour verbinden wir immer mit einem Alpenflug. In diesem Jahr wollten wir in die Nähe von Venedig. In Mazarack, einem typisch Italienischem Restaurant mit Marina, WoMo-Stellplatz und UL-Piste einmal Pesce essen.

Wie so ein Flug mit einem UL aussieht, zeigt dieses Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=TiyLYN5CqgU . An dieser Stelle sage ich, dass UL-Fliegen und Caravan-Reisen für mich den gleichen Stellenwert haben.

Der Winter ging langsam zu Ende und und mit dem Frühling kam die Coronakriese. Wie so oft im Leben muss man umdisponieren. Statt jammern und wehklagen umdisponieren.

 Ausserdem beschert uns die Corona-Kriese eine bisher nicht gekannte, ja wohltuende Ruhe im Hintergrund und macht den Kopf frei für ein neues Denken.

So hatte ich beste Zeit und Gelegenheit zum Bau meiner “Corona-Loop”, während die Sonne langsam höher steigt.

 Am besten mit dem, was die Bastelkiste hergibt, dachte ich mir. Nur den Drehko-Bausatz habe ich bei Otto Schubert gekauft.  12mm Cu-Rohr war noch reichlich vorhanden.

Ebenso ein Ferritring, der schon über 30 Jahre in der Bastelkiste lag. Dann habe ich zuerst den Loop-Durchmesser ermittelt: 60cm Durchmesser ergeben mit 125pF 28MHz und 25pF 10MHz.

Also habe ich bei Otto Schubert einen Bausatz DK3, KW-Drehko 8-192pF, plus einem Getriebestellmotor 12V bestellt, welches auch prompt geliefert wurde.

Als nächstes musste die Anpassung des Ringkerns ermittelt werden: Umfangreiche Messungen ergaben, dass 6 Windungen für 10 bis 20m und 12 Wdg. für 30m gut sind.

Wie schon bei meiner 40/80m Magnetik-Loop ist wieder ein Umschaltrelais erforderlich.

Hier die mit dem RigExpert AA-520 ermittelten Messungen.

Zur Großansicht bitte auf das Diagramm klicken und ebenso wieder zurück.

Betrachtungen über die Magnetik-Loop.

Eines vorneweg: Mit einem fullsize Dipol in passabler Höhe kann man sie keines Falls vergleichen. Aber sie ist besser, als manches irgend etwas.

Ja, die Magnetik-Loop hat etwas magisches an sich, etwa wie das Glühen der Kathode einer Elektronenröhre dem grünen Leuchten eines Magischen Auges.

Die Abstimmung der Antenne verläuft etwa wie folgt: Der RX ist in USB auf eine PSK-Frequenz eingestellt. Das S-Meter zeigt einen Rauschpegel von etwa S5 - man hört nichts.

Man startet den Suchlauf bis an einer ganz schmalen Stelle etwas zu hören ist und das S-Meter etwas Bewegung zeigt. Jetzt optimiert man das Rauschen mit der Feinabstimmung.

Wenn man jetzt auf TX - CW - 5Watt die PTT betätigt, so ist man schon dicht dran. SWR-Meter einschalten und noch ein kleines Bisschen Nachstimmen - fertig.

Aussichten in der Corona-Krise.

Es ist gegen Ende April 2020. Inzwischen ist selbst das Oktoberfest in München abgesagt - schlechte Aussicht für Camping in diesem Sommer.

Notgedrungen werde ich hier im Caravan sitzen, mir einbilden ich sei in Upleward oder auf der Seiser Alm und mit der Magnetik-Loop PSK31 und FT8 machen.

Und jetzt wisst Ihr auch, woher die Corona-Loop ihren Namen hat.